Frage:
wozu gibt es eigentlich weisheitszähne, wenn der doc sie eh zieht?
Mariechen
2006-08-04 03:56:03 UTC
und warum heißen sie so????
Vier antworten:
Nießebazie
2006-08-04 04:09:46 UTC
Weisheitszähne (dentes serotini - die dritten Molaren, sapientes) werden die 8. Zähne ab der Mittellinie im menschlichen Gebiss genannt. Daher verwenden Zahnärzte häufig die Bezeichnung "die Achter". Es gibt insgesamt vier Weisheitszähne.



Besonderheiten und Name [Bearbeiten]



Weisheitszähne entwickeln sich erst sehr spät (bei manchen Menschen ist eine Mineralisation des Weisheitszahnkeimes im Röntgenbild erst mit 14 Jahren nachweisbar) und brechen bei den meisten Menschen erst im Erwachsenenalter oder gar nicht durch. Daher rührt der Name "Weisheitszahn".



Möglicherweise stammt der Name auch aus der griechischen Philosophie, nach der derjenige, der unter den Schmerzen leidet, auf einen langen Zeitraum hin depressiv ist (da früher Zahnschmerzen unzureichend behandelt wurden) und somit tiefer denkt und Weisheit erlangt.



Form und Aussehen [Bearbeiten]



Weisheitszähne gehören zu den Molaren, haben im Gegensatz zu diesen aber keine charakteristische Form. Beispielsweise existieren Weisheitszähne mit nur drei oder auch mit fünf Höckern. Auch die Anzahl der Wurzeln ist unterschiedlich. Teilweise sind die Wurzeln auch miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen, so dass eine Extraktion der Zähne erschwert wird.



Evolutionäre Entwicklung [Bearbeiten]



Diese starke Schwankung der Form und des Durchbruchs der Weisheitszähne resultiert aus der Verkümmerung dieser Zähne, die sich im Lauf der menschlichen Evolution entwickelt hat. Brauchten die Urmenschen noch viele Zähne, um die oft rohe Nahrung ausreichend zerkleinern zu können, so ist dies durch das meist weich gekochte Essen in heutiger Zeit nicht mehr so stark von Belang, die Zähne verkümmerten. Beim heutigen Menschen sind Weisheitszähne also als Rudiment zu betrachten. Bei einer zunehmenden Zahl von Menschen bilden sich heute überhaupt keine Weisheitszähne mehr aus.



Gesundheitliche Folgen [Bearbeiten]



Andererseits hat sich das Verhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße stark verschoben. Beim heutigen Menschen ist der Kiefer im Durchschnitt deutlich kleiner als bei unseren Urmensch-Vorfahren. Ein Platzmangel wirkt sich auf den Weisheitszahn am meisten aus, weil dieser als letzter durchbricht. Häufig tritt er nur unvollständig durch (Teilretention). Durch die partielle Bedeckung mit Zahnfleisch und die daraus resultierende unzureichende Reinigungsmöglichkeit kommt es bei teilretinierten Zähnen häufig zu Entzündungen bis hin zu Abszessen. Da Weisheitszähne auch im fortgeschrittenen Stadium kaum eine Mineralisation aufweisen, sind sie nicht so stark und fest wie andere Zähne und können so schnell wegbrechen.



Weisheitszähne sind daher sehr oft ein Problem im menschlichen Gebiss. Sei es durch die erschwerte Pflege oder weil sie die anderen in der Zahnreihe stehenden Zähne verschieben können. Diese müssten dann erst kieferorthopädisch geradegerichtet werden. Deswegen müssen Weisheitszähne sehr oft gezogen werden. Immer häufiger werden sie auch bereits vor ihrem Durchbruch operativ entfernt.



Retinierte Weisheitszähne [Bearbeiten]



„Retiniert“ heißt „zurückgehalten“ (lat. re - zurück, tenere -haben, halten), bezeichnet also einen Weisheitszahn, der nicht altersgerecht durchgebrochen ist. Ob ein Weisheitszahn retiniert ist, hängt von mehreren Faktoren ab, so beispielsweise stark vom Alter. Die Beurteilung anhand eines Röntgenbildes ist nicht immer eindeutig.



Bei einem 20-Jährigen wäre nicht mehr ausreichend Kieferwachstum zu erwarten, so dass der Zahn wegen Platzmangel wahrscheinlich nicht mehr problemlos durchbricht. Bei einem 14-Jährigen ist durch das noch zu erwartende Knochenwachstum kein Platzmangel zu befürchten.



Wissenschaftliche Beweise dafür, dass die vorbeugende Entfernung symptomfreier retinierter Weisheitszähne medizinisch sinnvoll ist, existieren nicht.
2006-08-04 11:08:27 UTC
Die Weisheitszähne haben jedenfalls nichts mit der Intelligenz des Menschen zu tun. Die bekommen sogar strunzdumme Trottel *g*



Sinn der Weisheitszähne ist es, wenn man einen Zahn verliert, das dieser die anderen Zähne so verschiebt, das nach möglichkeit die Lücke geschlossen wird. Wenn alle Zähne noch vorhanden sind, werden die Weisheitszähne in der Regel entfernt, da sie sonst Schmerzen verursachen und das Gebiss schädigen können.
karlkiste
2006-08-04 11:06:53 UTC
Warum sie so heißen weiß ich nicht. Aber der Kiefer des Menschen war wohl mal größer, und da haben dann vier Zähne mehr reingepasst. Der Kiefer ist dann irgendwie evolutionstechnisch kleiner geworden, und jetzt passen die letzten Zähne nicht mehr rein. Würde die "Natürliche Auslese" nach Darwin beim Menschen noch funktionieren, dann könnte man davon ausgehen, dass es in einigen tausend oder hunderttausend Jahren keine Weisheitszähne mehr gäbe, da aber heutzutage (dank der Zahnmedizin) jemand, der durch eine Mutation keine Weisheitszähne besitzt die gleichen Chancen hat sich fortzupflanzen wie jemand mit Weisheitszähnen, zu deutsch, weil heutzutage niemand mehr an Weisheitszähnen stirbt, die biologische Evolution beim Menschen quasi aufgehört hat, wird es wohl noch sehr lange Weisheitszähne geben.
2006-08-04 11:02:42 UTC
Früher waren die Weisheitszähne unentbehrlich weil die Zähne viel schneller abgenutzt waren, wegen der nicht so Zahnfreundlichen Nahrung.



Außerdem werden sie nicht immer gezogen nur wenn es nötig ist.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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