"Tatsächlich ist die Knoblauchknolle eine komplexe und wirkungsvoll arbeitende chemische Minibombe. In den Knoblauchzellen sind zwei besondere Inhaltsstoffe eingelagert, die miteinander nicht in Berührung kommen: Die geruchsfreie schwefelhaltige Aminosäure Alliin und das Alliin-spaltende Enzym Alliinase. Wird die Knoblauchknolle beschädigt – etwa durch FraÃschäden in der Natur oder das Zerschneiden der Knoblauchzehen, setzt augenblicklich eine chemische Kettenreaktion ein. Die physische Einwirkung des Zerkleinerns setzt das Enzym Alliinase frei, welches auf das Alliin trifft und dieses in das hoch aromatische Allicin umwandelt, – eine schwefelhaltige Verbindung, die den typischen Knoblauchgeruch verursacht und zu Tränen reizt."
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"Das charakteristische Aroma des Knoblauchs hält nicht nur Schädlinge fern, auch beim Menschen stöÃt die tolle Knolle von jeher nicht nur auf Liebhaber. Denn wer Knoblauch roh verzehrt, führt seinem Körper zwar hochwertige Kost zu. Doch klassischerweise bleibt der Verzehr nicht unbemerkt – das Allicin ist verantwortlich für die typischen Ausdünstungen des Knoblauchessers. Nach dem Verzehr geht Knoblauch in den Magen, so steigt beim Konsumenten von vorneherein ganz normal Knoblauchgeruch über die Speiseröhre auf. Im weiteren Verdauungsverlauf wandert der Knoblauch in den Darm und gelangt von dort aus in den Blutkreislauf, woraufhin er in die Lungenbläschen eingelagert wird. So entsteht die berüchtigte Knoblauchfahne. Verzehrter Knoblauch fördert entscheidend die Durchblutung des Körpers, dadurch entsteht allerdings eine dritte Komponente der Knoblauchfahne: Der Knoblauchesser sondert das charakteristische Aroma über die Haut ab.
Gegen eine echte Knoblauchfahne ist buchstäblich kein Kraut gewachsen. Dennoch hält der Volksmund ein paar GegenmaÃnahmen bereit. Milch, Schokolade oder Kaffebohnen schaffen den lästigen Knoblauchduft zwar nicht aus der Welt, aber sie sollen den Geruch zumindest kurzfristig übertünchen. Chlorophyll (Blattgrün) hat geruchsneutralisierende Eigenschaften, so empfiehlt es sich, nach dem Genuss von Zwiebelgewächsen frische Petersilie zu kauen. Wirklichen Nutzen bringt aber auch das nicht, da die Absonderungen des penetranten Aromas buchstäblich aus allen Poren dringen."
Es dauert eben eine gewisse Zeit, bis das Allicin wieder aus dem Körper ausgeschieden ist, deswegen "bleibt der Knoblauch Mundgeruch so lange".
Gruss
Laelaps